Jeder Brillenträger wurde sicher beim Kauf schon mal nach „dünneren Gläsern“ gefragt. Dabei geht es vor allem um den sogenannten „Brechungsindex“.
Doch wann genau macht welcher Brechungsindex Sinn?
Man könnte denken, je höher der Brechungsindex – bei Kunststoffgläsern max. 1.74 – desto dünner die Gläser und somit umso besser für mich. Aber ganz so leicht ist es nicht!
Mit höherem Brechungsindex steigen nämlich die Farbsäume im Brillenglas, weshalb man nicht leichtfertig einen unnötig hohen Index wählen sollte.
Hier eine kleine Übersicht, wann welche höherbrechenden Gläser Sinn machen:
1.5: Der Standard-Kunststoff – ca. 40 % leichter als Glas – eignet sich vor allem für Werte im Bereich von +/- 2 Dioptrien, kombiniert mit Vollrandfassungen.
1.6: Dieses Material ist bis zu 20 % leichter und dünner als das 1.5er Material und besonders vorteilhaft für Stärken zwischen -2,0 und +2,0 Dioptrien. Gleichzeitig hat es eine höhere Dichte, weshalb es bestens für Halbrandbrillen und randlose Bohrbrillen geeignet ist.
1.67: Hier erhält man ein bis zu 30 % leichteres und dünneres Brillenglas, verglichen mit einem Glas mit Brechungsindex 1.5. Dieses Glas ist überwiegend für Stärken bis zu +/- 4 Dioptrien geeignet.
1.74: Das dünnste Kunststoff-Material ist bis zu 32 % leichter und findet bei hohen Stärken ab +/-6 Dioptrien Verwendung. Es eignet sich zwar somit gut für Vollrandfassungen, aufgrund der Materialeigenschaften jedoch bedingt für randlose und nur bedingt für Halbrandbrillen.
Mit dieser kleinen Übersicht und der fachmännischen Beratung in unseren Filialen können Sie absolut sicher sein, beim nächsten Brillenkauf die richtige Wahl zu treffen. Gerne können Sie uns auch nach Mustergläsern fragen, um sich selbst einen Eindruck der verschiedenen Gläser zu machen.
Fun Fact: Durch die Bestimmung des Brechungsindex kann man die Menge einer Substanz in einem Lösungsmittel, z.B. den Zuckergehalt in Wein, messen. In diesem Fall “Grad Oechsle” genannt.